Historie der Madonna del Sasso in Locarno
Wallfahrtsort mit prächtiger Aussicht
Madonna del Sasso – die berühmteste Wallfahrtskirche der italienischen Schweiz wurde auf Anlass des Franziskanerbruders Frá Bartolomeo um 1485 erbaut. Dieser hatte an diesem Ort hoch über dem Lago Maggiore eine Muttergotteserscheinung und wollte so einen Andachtsort an der selben Stelle errichten. Zusätzlich wurden noch weitere Kapellen und eine Verkündigungskirche weiter unterhalb erbaut. Von dieser Verkündigungskirche führt ein Kreuzweg die Via Crucis mit 2 Kreuzwegkapellen zur Madonna del Sasso hinauf.
Ausstattung und Sehenswertes
Neben der Architektur und der bezaubernden Lage ist die Ausstattung der Kirche äußerst sehenswert: so zum Beispiel das Gnadenbild der Madonna auf dem Hauptaltar, welches aus dem Jahre 1480 stammt oder die Fresken von Alessandro Gorla. Des Weiteren sind je ein Werk des Bramantino (1520, "Flucht aus Ägypten") und des Antonio Ciseri (1870, "Grablegung") zu sehen. Wem der Weg hinauf auf die Höhen über Locarno zu beschwerlich ist, der kann mit der Standseilbahn die Wallfahrtskirche erreichen. Diese fährt alle 15 Minuten in der Nähe des Bahnhofes (Via Ramogna) ab und dies ganzjährig. Ein besonderes Schauspiel ist das Fest der Madonna del Sasso, welches jedes Jahr am 1. September stattfindet und Menschen auch aus entfernteren Regionen anzieht.
Darstellungen des letzten Abendmahles
Bedeutsam ist die starke Verbreitung von Darstellungen des letzten Abendmahles in der italienischen Schweiz. So findet sich auch in der Wallfahrtskirche hoch über Locarno eine dieser sehenswerten Szenen; hier sind es die Terrakotta-Statuen von Francesco Silva aus Morbio Inferiore. Kunstliebhaber, die sich auf die Spuren des letzten Abendmahles begeben wollen, sollten auch folgende Darstellungen besichtigen: In Lugano kann das Werk von Bernardino Luini in der Kirche Maria degli Angeli bestaunt werden, in der Collegiata in Bellinzona beeindruckt ein Werk von C. Procaccini mit einer äußerst realistischen Darstellungsweise den Betrachter. Gleich zwei Gemälde von den Seregnesi warten in Arbedo-Castione und in der Kirche San Bernardo in Monte Carasso auf die Besucher; in Brione (Verzasca) findet sich eines der ältesten Darstellungen aus dem 14. Jahrhundert.
Baukomponenten
Der Wallfahrtsort in Locarno besteht aus einem großen Gebäudekomplex, welcher einige Änderungen mit der Zeit, vor allem im 17. Jahrhundert, erfahren hat.
An die, auf einem weit ausgeprägtem Felsvorsprung erbaute, Madonna del Sasso reiht sich ein Kloster mit einem kleinem Museum. Die beiden Kapellen wurden 1487 geweiht und der Jungfrau und Schutzherrin bzw. der Pietà gewidmet. Zwei Wege führen zu dem Felssporn hinauf. Über die Via Crucis, die von reich dekorierten Kreuzwegkapellen gesäumt wird, ist die Kirche Mariä Verkündung an der Talstrasse zu erreichen, welche im Jahre 1502 geweiht wurde. Hier lassen sich weiterhin mehrere mit Wandgemälden verzierten Kapellen sowie Skulpturengruppen entdecken.
Zur Zeit werden Restaurierungen der Wallfahrtskirche vorgenommen. Weitere Informationen dazu finden Sie
hier.